Die Autophagie: Wie Zellis sich selbst erneuert und den Körper gesund hält

Die Autophagie: Wie Zellis sich selbst erneuert und den Körper gesund hält

Cell Diary, TLL LongevityLabs

Liebes Tagebuch,

stell dir vor, heute wurde mir eine Extra-Schicht aufgebrummt!

29. Februar – ein Tag, der normalerweise gar nicht existiert, aber aha!, dieses Jahr gibt es ihn doch. Mein Kalender hatte das natürlich nicht eingetragen. Die Menschen haben schon ganz komische Erfindungen. Aber was soll's, als Zelle muss ich stets bereit sein, meine Aufgaben zu erfüllen, um meinen Menschen am Leben zu halten.

Und das unter erschwerten Bedingungen, denn mein Mensch fastet immer noch. Ich nutzte den Tag also, um etwas aufzuräumen und auszumisten - jetzt, wo ich weniger damit beschäftigt bin, Nährstoffe zu verarbeiten. Beim Aufräumen nutze ich eine spezielle Technik, die mit leerem Magen besonders gut funktioniert – die Autophagie. Dabei fahren kleine Müllwägen, die sogenannten Autophagosomen, innerhalb meiner Zellmembran einmal kreuz und quer herum und sammeln alte und beschädigte Organellen, Proteine und andere Zellbestandteile ein.

Mit dem eingesammelten Zellmüll bewegen sich die Müllwägen dann zu meiner Recyclingzentrale, den Lysosomen. Dort wird der Müll mit Hilfe von speziellen Enzymen in seine Einzelteile, wie Aminosäuren und Fettsäuren, zerlegt. Die zerlegten Bausteine werden aber nicht einfach nur weggeworfen, sondern wiederverwertet, um neue und gesunde Zellbestandteile zu bauen. Es ist wie mein eigener Recyclinghof, der aus altem Mist etwas Neues und Cooles erschafft!

Die Autophagie hilft mir dabei, mich selbst zu erneuern, und bei meinen Nachbarn funktioniert das auch so. Also ist das scheinbar doch kein geheimer Lifehack, den nur ich kenne.

Nur so können wir den Körper meines Menschen gesund halten. Denn wenn der Zellmüll nicht richtig recycelt wird, sammelt er sich in mir an und belastet mich. Es ist wie ein voller Mülleimer, der langsam anfängt zu stinken und Probleme verursacht – so könnten auch die beschädigten Proteine und andere unnütze Zellbestandteile Krankheiten im Körper meines Menschen verursachen.

Aber nicht mit mir, liebes Tagebuch. Du kennst mich ja als fleißige Zelle. Also bis zum nächsten Mal.

Bleib zellfrisch,

Zellis

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