Wie Spermidin zu seinem Namen kam

Wie Spermidin zu seinem Namen kam

Wissenschaft, TLL LongevityLabs

Spermi-was? Der Name „Spermidin“ lädt ab und zu schon einmal zu einem verwirrten Blick oder einem Kichern ein – dabei haben unsere Produkte natürlich nichts mit der männlichen Samenflüssigkeit zu tun. Das Polyamin (welches in allen tierischen und menschlichen Zellen, aber auch in manchen Lebensmitteln auffindbar ist) wurde lediglich im Jahr 1870 zum ersten Mal  aus der Samenflüssigkeit isoliert – und schlichtweg danach benannt.

Macht Euch auf ein paar schlechte Witze und ein paar Schmunzler gefasst, denn heute sprechen wir über die Sache, die bei unseren Produkten sicher schon häufiger Diskussionen hervorgerufen hat: Unser Name. Dabei haben wir uns natürlich nicht einfach einen Scherz erlaubt. Stattdessen ist die Erklärung sehr einfach: Die ursprüngliche Benennung von Spermin (ein Endprodukt des Polyamins Spermidin) fand im Jahr 1870 statt, als Philipp Schreiner es aus der männlichen Samenflüssigkeit isolieren konnte. Da er damals natürlich noch nicht wusste, dass das Polyamin Spermidin als Vorstufe von Spermin in all unseren Zellen vorhanden ist, wurde es schlichtweg so benannt.

Was Spermidin in unserem Körper macht

Erst Jahre später wurde festgestellt, dass Spermidin, dessen Funktion anfänglich komplett unbekannt war, nicht nur in Sperma, sondern in allen menschlichen und tierischen Zellen enthalten ist und sehr stark mit dem Zellwachstum zusammenhängt. Auch wenn die genaue Funktion von Spermidin in wachsenden Zellen bis heute noch nicht zu 100% erforscht wurde, so lässt sich doch eindeutig sagen, dass Spermidin in höchster Konzentration dort enthalten ist, wo die Zellen am meisten wachsen, arbeiten und sich verändern. Ist es also eine Überraschung, dass die Konzentration in der Samenflüssigkeit verhältnismäßig hoch ist? Wohl kaum!

Daher ergibt es auch Sinn, dass die Spermidinkonzentration in unserem Körper ansteigt, wenn unser Stoffwechsel angeregt wird. Das heißt, solange wir uns noch im Wachstum befinden, bei einer Schwangerschaft, nach sportlicher Betätigung oder sogar bei bestimmten Entzündungen reagiert unser Körper, indem er das Spermidinlevel steigen lässt – und das geschlechterunabhängig bei Männern und bei Frauen.

Gleichzeitig verringert sich der Spermidinlevel im menschlichen Körper bei der Verlangsamung des Stoffwechsels. Aber nicht nur das: Auch mit zunehmendem Alter sinkt die Spermidinkonzentration.

Aber fangen wir am Anfang an

Das erste Mal wurde Spermidin (damals aber noch weit von einer Benennung entfernt) von Antoni Van Leeuwenhoek im Jahr 1678 entdeckt. Ursprünglich bekannt ist Van Leeuwenhoek eigentlich für seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Mikroskops. Und genau diese Weiterentwicklung machte es ihm möglich, eine „Kristallstruktur“ in der Samenflüssigkeit zu sehen. Zu welchem Zweck er sich ursprünglich diesem Projekt gewidmet hat, hinterfragen wir jetzt einmal nicht weiter und freuen uns einfach auf die Tür, die seine Entdeckung geöffnet hat.

Das volle Potential von Spermidin

Damals seiner Zeit voraus, dauerte es noch einmal 200 Jahre, bis Spermin (ein Endprodukt von Spermidin) von Philipp Schreiner benannt wurde. Und auch da waren wir noch eine weite Strecke bis zu dem Polyamin Spermidin. Die Isolation von diesem war nämlich erst Jahre später erfolgreich. Und seither hat Spermidin begonnen, sein volles Potential zu entfalten. Denn da es so eng mit der Zellgesundheit und dem Stoffwechsel zusammenhängt, wurden schnell die therapeutischen und gesundheitsfördernden Möglichkeiten davon erforscht. Daher ist es auch keine Überraschung, dass Spermidin heute eines der weltweit am meisten untersuchten Moleküle ist.

Für die weitere Forschung wurde aber natürlich keine Samenflüssigkeit verwendet, sondern Spermidin aus anderen Quellen, wie zum Beispiel Weizenkeimen, in denen die Spermidinkonzentration extrem hoch ist.

Und seither?

Es dauerte noch einmal ca. 100 Jahre, bis erstmals klar wurde, was noch alles mit diesem kleinen Molekül möglich sein könnte. Prof. Dr. Frank Madeo, Mitglied unseres wissenschaftlichen Beirates, gilt hierbei als „Entdecker“ der Wirkung des Polyamins Spermidin, auf dem unsere Firma, unsere Produkte und auch jegliche weitere Forschung aufgebaut hat. Dank ihm und seinen jahrelangen sehr umfangreichen Forschungen ist es möglich, dass ausschließlich unser Produkt in klinischen Studien verwendet werden kann und so als Studienmedikation das Tor für weitere Entdeckungen geöffnet hat.

Mittlerweile beschäftigen sich weltweit mehr als 100 Forschungsgruppen mit Spermidin und allem was es darüber zu wissen gibt, um das volle Potential von diesem kleinen Molekül auszuschöpfen. Für klinische Studien an Menschen wird aber weiterhin ausschließlich unser Produkt verwendet – der Dank dafür gilt Prof. Frank Madeo und unserem Forscher- und Entwicklungsteam.

Was heißt das nun für uns?

Hat Spermidin also abgesehen von der ursprünglichen Benennung etwas mit Sperma zu tun? Nein. Wird der Name dennoch weiterhin zu Späßen einladen? Wahrscheinlich! Aber bedenkt man all das Potential, das dieses Polyamin hat, ist das definitiv auch alle Verwirrung wert, die mit dem Namen einhergehen.

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