Hinter den Kulissen des Österreichischen Filmpreises mit Katharina Albrecht-Stadler und Vedran Bijelac
Wie bereits bekannt ist, sponsert Longevity Labs+ den heurigen Österreichischen Filmpreis. Warum diese Wahl für ein Sponsoring, Herr Bijelac?
Vedran Bijelac: Gerade in diesen außergewöhnlichen Zeiten, hat meiner Meinung nach, vor allem die heimische Kunstszene nicht die Beachtung und Unterstützung bekommen, die sie verdient. Ich habe Ende letzten Jahres mit einem befreundeten Fotografen telefoniert, der einen Satz gesagt hat, der mich nicht losgelassen hat: Ohne Kunst sind wir nichts. Das hat mich deswegen so getroffen, weil am selben Tag einer unserer Wissenschaftler sagte: Ohne Gesundheit sind wir nichts. Ich glaube, dass Kunst und Gesundheit in gewisser Weise auch Hand in Hand gehen. Wir als wissenschaftliches Unternehmen mit unserer klinischen Forschung und den revolutionären Studienergebnissen schenken den Menschen in gewisser Weise Hoffnung. Hoffnung auf ein gesünderes, längeres Leben und Kunst führt diesen Gedanken sogar noch weiter.
Frau Albrecht-Stadler, wie sehen Sie als neue Geschäftsführerin der Akademie des Österreichischen Films, die Rolle der Kunst in der momentanen Zeit?
Katharina Albrecht-Stadler: Ich finde und fand schon immer die Rolle der Kunst im Leben unendlich wichtig. Ich glaube, dass Kunst und Kultur nicht nur ein Sahnehäubchen für eine Gesellschaft sind, sondern ein ganz wesentlicher Eckpfeiler, und das hat sich in der letzten Krise auch besonders gezeigt. Was wäre gewesen, wenn wir im Lockdown nicht die Netflix-Serien oder -Filme zur Verfügung gehabt hätten? Dann wären wohl bürgerkriegsähnliche Zustände ausgebrochen (lacht). Ich möchte da keine Kunstgattung ausnehmen: Musik, Literatur, Film. Ich bin der Meinung, dass die Kultur genauso viel Beachtung und Unterstützung braucht wie jeder andere Sektor. Kunst und Kultur sind ja nicht nur eine geförderte Branche, sondern auch ein ernstzunehmender wirtschaftlicher Faktor in der Gesellschaft. Allein in Österreich gibt es unendlich viele Unternehmen, die in der Kreativbranche arbeiten, in Europa werden Milliarden durch den Kreativsektor umgesetzt. Das heißt, als Kunst- und Kultur-Schaffender muss man nicht Fürbittner sein, sondern ist ein wichtiges Standbein dieser Gesellschaft, sowohl wirtschaftlich wie auch ideell.
Spielt hier auch mit, Österreich als eher kleines Land international zu repräsentieren? Immerhin haben wir mittlerweile Auszeichnungen wie Oscars gewonnen?
Katharina Albrecht-Stadler: Unbedingt! Das ist definitiv eines meiner Anliegen. Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben Oscar- und Golden Globe-Nominierungen und -Gewinner. Dafür, dass wir ein kleines Land sind, haben wir eine starke narrative Kraft. Ich denke, dass manchmal vielleicht sogar die Anerkennung im Ausland eine höhere ist als im Inland (lacht). Ich sehe es als Teil meiner Rolle, Botschafterin für den österreichischen Film zu sein – sowohl nach innen als auch nach außen. Ich bin von der Persönlichkeit her eher ein brückenschlagender Mensch und versuche hier Partnerschaften zu schließen. Es gibt auch ein paar Initiativen, die gerade entstehen, die es vorher in dieser Form noch nicht gegeben hat, worüber ich mich wirklich freue.
Herr Bijelac, Brücken aufbauen, Partnerschaften schließen, eine Firma vom kleinen Land Österreich in die Welt führen – hier gibt es viele Verbindungen. Ein weiterer Grund, warum Longevity Labs+ den Österreichische Filmpreis sponsert?
Vedran Bijelac: Natürlich! Michael Haneke oder Stefan Ruzowitzky haben es vorgemacht mit deren Oscars. Wir haben es Ihnen nachgemacht und letztes Jahr den Pharma-Oscar in Deutschland gewonnen. Wir bei Longevity Labs+ sind die Vorreiter in der Spermidin-Forschung, mit einem neuen holistischen Ansatz, wie wir Gesundheit leben. Wir arbeiten mit Forschungsinstitutionen auf der ganzen Welt zusammen und es ist einfach schön, wenn man als kleines Land diese Beachtung findet und eine Vorreiterrolle einnimmt; die sich hoffentlich auf der ganzen Welt manifestieren wird.
Frau Albrecht-Stadler, Sie sind ja relativ neu in ihrer Rolle. Wie fühlt sich diese Erneuerung, die Sie grade mitten in der Corona-Krise erleben, für Sie an?
Katharina Albrecht-Stadler: Ich bin total glücklich (lacht). Für mich ist es ein absoluter Lottogewinn gewesen, in dieser Krise diesen tollen Job zu bekommen und auch zu sehen, wie positiv die Resonanz von allen Seiten ist. Auch zu sehen, wie beständig die Unterstützung all unserer Fördergeber ist. Da gibt es eine ganz große Offenheit und ein ganz großes Miteinander. Durch das derzeitige Innehalten habe ich auch viele Möglichkeiten, Dinge anzuschieben. Wir haben jetzt z.B. die Akademie-Gespräche gestartet, die sehr gut angenommen werden.
Die Leute sind also positiv gestimmt und offen für Erneuerung?
Katharina Albrecht-Stadler: Natürlich. Ich sehe, dass es einen großen Zusammenhalt trotz aller Divergenzen gibt. Kunst und die Kultur sind allen wichtig und wir alle wollen gemeinsam wieder durchstarten.
Wo sehen Sie Schwierigkeiten?
Katharina Albrecht-Stadler: Es gibt ja sehr gut ausgearbeitete Corona-Konzepte von Kulturinstitutionen. Die Filmbranche z.B. konnte auch im vergangenen Jahr durch die guten Sicherheitskonzepte filmen. Das ist super, aber das Problem ist das andere Ende der Fahnenstange: die Kinos, die seit Monaten geschlossen sind. Es ist schade, dass die Kunst- und Kulturinstitutionen trotz wohl überlegter Vorsichtsmaßnahmen so lange nicht öffnen durften.
Die Kooperation mit dem Österreichischen Filmpreis steht unter dem Motto „Du schreibst das Drehbuch Deines Lebens“. Warum das?
Vedran Bijelac: Gesundheit ist mehr und mehr ein Thema, das wir in unsere eigenen Hände legen. Deshalb passt das Motto so gut. Wir müssen neu und anders denken. Der Kern unserer wissenschaftlichen Arbeit ist die Zellerneuerung, oder anders die Autophagie. Wir brauchen diese, damit wir optimal funktionieren und gesund bleiben. Aber wir haben es selbst in der Hand, ob wir diese Wege gehen. Das Gleiche gilt auch in der Kunst. Auch die Art und Weise, wie wir Kunst konsumieren, erneuert sich. Die Botschaften, die uns jetzt gerade in der Corona-Zeit im Film gezeigt werden, ändern sich. Es ist ein ständiger Wandel und es ist schön, mit einem Partner wie der Akademie des Österreichischen Films da einen neuen Weg zu gehen, der Signalwirkung für alle Menschen haben soll.
Katharina Albrecht-Stadler: Ich würde da noch gern ergänzen, dass der Spruch „das Drehbuch Deines Lebens“ ja auch sehr viel mit Eigenverantwortung zu tun hat. Ich glaube, das ist auch ein wichtiges Learning aus dem letzten Jahr, dass man nicht allem was man im Internet oder sonst wo liest, einfach blind glaubt, sondern man den eignen Weg findet. Reflektiert, was richtig und was falsch ist, und danach eigenverantwortlich handelt. Und ich glaube da treffen wir uns sehr gut.
Was nimmt die Akademie des Österreichischen Films noch aus der Krise mit?
Katharina Albrecht-Stadler: Das Thema Nachhaltigkeit. Wir sind ja eines der ersten Unternehmen, das auch im Event- und Veranstaltungsbereich mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet wurde. Corona hat gezeigt, dass wir in Zukunft nicht durchkommen werden, wenn wir Umweltaspekte nicht auch beachten. Wir setzen uns dafür ein, dass es Green Producing in Österreich gibt – dass Filme umweltfreundlich produziert werden. Ich glaube, es hat sich im letzten Jahr herauskristallisiert, was wirklich wichtig ist und wo unsere Prioritäten liegen sollten. Auf Gesundheit und die Familie zu achten und das Leben so zu gestalten, dass es sinnvoll ist – eben weil es endlich ist –, gehört doch sicherlich zu den Dingen, die wir alle mitgenommen haben.
Vedran Bijelac: Und vor allem auch die Dinge mehr wertzuschätzen.
Herr Bijelac, diese Wertschätzung des Lebens ist ja auch Kern der DNA von Longevity Labs+.
Vedran Bijelac: Absolut. Ich arbeite aus einer intrinsischen Motivation heraus, weil ich den Leuten aufzeigen wollte, wie wichtig es ist, sich und seine Gesundheit wertzuschätzen. Ich habe das immer wieder bei Freunden und Familie gesehen: Gerade in Zeiten, in denen ständige Angst herrscht, schätzt man die verfügbare freie Zeit umso mehr und überlegt, wie man diese wirklich nutzen sollte. Ich beispielsweise verbringe sie mit der Familie, schöner Musik oder einem Film.
Frau Albrecht-Stadler, für alle Kulturbegeisterten, die jetzt ihre Zeit mit guten österreichischen Filmen verbringen wollen, welche Tipps haben Sie für die?
Katharina Albrecht-Stadler: Ich würde auf jeden Fall den KINO VOD CLUB . Dieser Plattform wurde aufgesetzt, um den heimischen Programmkinos zu helfen. Immer, wenn man dort einen Film streamt, geht ein Teil an sein Lieblingskino. Dort findet man wahnsinnig tolle österreichische und auch europäische Filme. Mit dieser Plattform kooperieren wir auch für das Wahlverfahren für den Österreichischen Filmpreis. Zum Teil sind die nominierten Filme auch schon dort zu sehen und im Laufe des Jahres folgen alle Preisträgerfilme.
Welche Empfehlung haben Sie noch für Kulturbegeisterte?
Katharina Albrecht-Stadler: Am 28. April um 11:00 Uhr wurden in einer Pressekonferenz in der Synchron Stage die Nominierten des diesjährigen Österreichischen Filmpreises in 16 Kategorien bekannt gegeben. Diese war live auf der ORF TVthek oder auf unserer Website zu verfolgen. Und am 8. Juli findet die Verleihung des Österreichischen Filmpreises statt. Wir haben dieses Jahr die Riahi-Brüder, zwei ganz tolle österreichisch-iranische Regisseure, gewonnen, die den Abend gestalten. Auch der ORF kooperiert heuer noch enger mit uns, um einen Live-Stream und einen Live-Mitschnitt vom Filmpreis zu ermöglichen und so mit uns ein Zeichen für die Branche zu setzen. Alle Links zu den Live-Streams werden wir auf unserer Website teilen (https://www.oesterreichische-filmakademie.at/).
Noch letzte Ergänzungen?
Katharina Albrecht-Stadler: Ich freue mich sehr, dass die Akademie des Österreichischen Films und Longevity Labs+ sich mit diesem Spirit, Dinge bewegen zu wollen, getroffen haben und hier einen gemeinsamen Weg gehen.
Vedran Bijelac: Das unterschreibe ich. (lacht)