3, 2, 1 – Der Fakten-Countdown rund um die Immunzelle

3, 2, 1 – Der Fakten-Countdown rund um die Immunzelle

Immunity+, TLL LongevityLabs

Ganz im Zeichen der bevorstehenden Silvesterfeier zählen wir mit Euch den Countdown. Aber nicht irgendeinen Countdown: Wir haben für Euch zum Jahresende einen Zellen-Countdown mit Knalleffekt und 10 Fakten rund um die Immunzelle. Los geht’s!

10 …

Gut Ding braucht Weile. Das trifft auch auf unser Immunsystem zu. Ungefähr zehn Jahre Training benötigen unsere Immunzellen nämlich bis sie sich vollständig entwickelt haben. Das ist auch der Grund, warum Kinder öfter als Erwachsene an Erkältungen erkranken.

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Als Teil der Immunantwort schaltet sich das Komplementsystem ein. Dies ist ein System von Plasmaproteinen, welches auf zahlreichen Oberflächen von Mikroorganismen aktiviert werden kann. In erster Linie werden die Oberflächen von Krankheitserregern dadurch so beschichtet, dass Fresszellen diese sofort erkennen und vernichten können. Außerdem werden zusätzlich Reaktionen zur Bekämpfung von Infektionen ausgelöst. Dieses Komplementsystem wird auf dem klassischen Weg über neun Glykoproteine (C1, C2, C3, C4, C5, C6, C7, C8 und C9) aktiviert.

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Um Krankheitserreger abzuwehren, gibt es im Körper neben dem Immunsystem auch noch acht mechanische und biochemische Barrieren sowie Abwehrmechanismen. Bei der Verteidigung werden unsere Immunzellen also auch unterstützt durch:

  • Die Haut: Die äußerste Schicht des Körpers – also unsere Haut – bildet durch Talg, Schweiß und den Mikroorganismen, die auf der Haut leben, die erste Barriere für Krankheitserreger.
  • Die Schleimhaut: Wie die Bezeichnung schon verrät, unterstützt die Schleimhaut durch ihre Bakterien-bindende-Eigenschaft – die Bakterien bleiben im Schleim schlichtweg kleben – den Körper bei der Bekämpfung von unwillkommenen Eindringlingen.
  • Die Augen: Einerseits werden hier durch Tränen Erreger weggespült, andererseits werden unerwünschte Mikroorganismen durch ein antimikrobielles Enzym beseitigt.
  • Die Atemwege: Auch in den Atemwegen werden Eindringlinge durch Schleim gebunden und anschließend durch Flimmerhärchen abtransportiert.
  • Die Mundhöhle: In unserem Speichel wirkt das antimikrobielle Enzym namens „Lysozym“ und bekämpft so Mikroorganismen.
  • Der Magen: Die Magensäure und die Eiweiß-abbauenden-Enzyme im Magen sind unheimlich effektiv. Sie zerstören fast alle Bakterien und Mikroorganismen, die ihnen über den Weg laufen.
  • Der Darm: Mit gleich drei verschiedenen Maßnahmen unterstützt der Darm unsere Immunzellen: Die Bakterien der Darmflora dienen als Infekt-Abwehr, er verfügt über antibakterielle Proteine und zusammen mit der ständigen Entleerung erhält er das sogenannte darmassoziierte Immunsystem.
  • Der Harntrakt: So wie im Darm wirkt auch im Harntrakt die ständige Abtransport-Funktion gegen das Ausbreiten von Krankheitserregern. Zusätzlich entfalten sich osmotische Effekte durch die hohe Harnstoffkonzentration.

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Lymphozyten – so wird die wichtigste Gruppe von Immunzellen genannt. In dieser Gruppe befinden sich insgesamt sieben verschiedene Arten von Zellen:

B-Lymphozyten

Diese Zellenart entsteht im Knochenmark und ist für die humorale Immunantwort verantwortlich. Das klingt vielleicht spaßig – ist aber recht ernst: Sie stellen nämlich eine Großzahl der Antikörper her.

T-Lymphozyten

Die T-Lymphozyten machen ca. 70 % aller Lymphozyten aus und sind für die zelluläre Immunantwort verantwortlich. Das bedeutet, dass sie – im Gegensatz zur humoralen Immunantwort, die Antikörper bildet – einen angriffslustigeren Weg wählen und die Antigene direkt attackieren und zerstören. Und das mit solch einem Engagement, dass sie sogar körpereigene Zellen, die von Viren oder Mutationen betroffen sind, vernichten.

Natürliche Killer-Zellen

Unsere natürlichen Killer-Zellen gehören zum angeborenen Immunsystem und können die Lage von schadhaften Zellen feststellen, um diese anschließend zu zerstören.

Fresszellen

Monozyten und Makrophagen fallen beide unter die Kategorie der Fresszellen. Monozyten schwimmen zur Kontrolle im Blut. Sobald sie ins Gewebe auswandern, werden sie zu Makrophagen. Wie die Bezeichnung schon vorausschickt, zerstören diese Zellen die unerwünschten Erreger, indem sie sie „essen“. Dabei produzieren sie wiederum chemische Botenstoffe, die die Stärke der Immunantwort reguliert.

Dendritische Zellen

Die dendritischen Zellen kommen am häufigsten in der Haut, dem Rachen und den inneren Schleimhäuten vor. Sie können durch ihre Form und Struktur Krankheitserreger einfangen, sie verdauen und Teile der Erreger, für die anderen Immunzellen, auf ihrer Oberfläche präsentieren.

Granulozyten

Die größte Gruppe unter den Leukozyten machen die Granulozyten aus. Dabei werden unter diesem Begriff verschiedene Zellgruppen zusammengefasst. Alle diese Zellen haben jedoch gemein, dass sie spezielle Körnchen beinhalten, welche mit Enzymen und Bakterien-abtötenden-Stoffen gefüllt sind. Kommt nun ein Eindringling, geben sie den Inhalt dieses Körnchens ab und bekämpfen ihn so.

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Aller guten Dinge sind sechs – oder so ähnlich? Diese sechs Stützen helfen auf jeden Fall, die Immunzellen nachhaltig zu stärken:

Falls Euch diese Themen weiter interessieren: Hinter jeder der Aufzählungen, steckt ein Link, der noch mehr Informationen zum jeweiligen Thema bereithält.

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Wir alle lernen ein Leben lang – so auch unsere Leukozyten. Die bekommen dabei besondere Unterstützung von fünf Organen in unserem Körper. Denn Lymphknoten, Milz, Knochenmark, Thymus und Mandeln helfen den Leukozyten zu erkennen, welche Stoffe körperfremd sind und deshalb entfernt werden sollten.

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Unser Immunsystem besteht aus vier Teilen: mechanischen Barrieren, Immunzellen, Proteinen und psychischen Immunfaktoren.

Diese Bestandteile sind zusammen ein starkes Team, in dem jeder andere Aufgaben übernimmt: So werden durch die mechanischen Barrieren Eindringlinge außen abgewehrt. Die spezialisierten Zellen bekämpfen unerwünschte Schädlinge im Körper. Die Proteine fungieren einerseits als Botenstoffe, helfen aber andererseits auch bei der Abwehr von Erregern. Und last but not least: die psychische Verfassung, die sich durch die psychischen Immunfaktoren bedeutend auf die Immunabwehr auswirkt.

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Unsere Antikörper widmen sich grundlegend drei Bereichen:

Erstens kümmern sie sich darum, dass das Antigen von den Fresszellen besser gesehen wird. Zweitens kommt durch das Zusammenspiel von Antigenen und Antikörpern ein Prozess in Gang, der die Immunzellen anlockt und durch den Membran-Angriffs-Komplex Löcher in die Zellmembrane bohrt. Drittens werden die unerwünschten Eindringlinge durch die Antikörper zu größeren Komplexen zusammengeklebt wodurch diese inaktiv werden.

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Um Krankheitserreger oder beschädigte Zellen aus dem Körper zu beseitigen, gibt es bei der Immunabwehr spezielle Mechanismen im Körper. Unterteilt werden diese in zwei Systeme:

Die angeborene oder unspezifische Immunabwehr – welche in der Erbinformation festgelegt wird – und die adaptive oder spezifische Immunabwehr. Diese entwickelt sich im Gegensatz zur angeborenen Immunabwehr erst. Das passiert einerseits durch das Erkennen von spezifischen Strukturen, die die Angreifer aufweisen. Andererseits werden anschließend Abwehrmechanismen und molekulare Antikörper gebildet. Beide Systeme arbeiten allerdings eng zusammen und bilden so eine starke Immunabwehr.

… 1

Bei der Teilung der Stammzellen entstehen nicht zwei idente Tochterzellen, sondern jeweils eine weitere Stammzelle und eine spezialisierte Zelle. Dieser Vorgang wird asymmetrische Zellteilung genannt. Funktioniert dies nicht – werden also viele gleiche Zellen gebildet – führt dies zur Entstehung eines Tumors.

Eins plus eins ist also doch nicht immer gleich zwei.

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